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„Informelles Lernen im Social Web“ und Diskussion – #clc13

28. September 2013

clc13_bannerZurück vom Corporate Learning Camp 2013. Eine tolle Zeit! Tolle Menschen, tolle Orga, tolle Gespräche, viel Input. Ich machte mir einige Notizen in den Sessions, und präsentiere die Mitschriften in einzelen Blogartikeln, jeden Tag einen. Den Anfang mache ich mit Birgit Spies:

Birgit Spies ist Medienpädagogin, und präsentierte uns auf dem #cls13 die Ergebnisse einer vergleichenden Studie mit Probanden aus Deutschland und USA – siehe Webseite dazu. Die Session war eine sogenannte Flipped Session, was bedeutet dass vor dem Barcamp ein kurzes Video mit den Kernaussagen vorab ins Netz gestellt wurde, sodass in der Session selbst mehr Platz für die Diskussion war. Hier das Video:

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Kernaussagen des Videos, die die Diskussionsbasis darstellten:

  • Für deutsche Studierende hat Lernen weniger etwas mit der Erweiterung von Lebenserfahrung und dem Gewinnen von neuen Ein- bzw. Ansichten zu tun; dafür aber jede Menge mit Verzicht, Anstrengung und Skripten.
  • Deutsche Studierende meinen weniger häufig als die amerikanischen Studierenden, dass sie von ihrem Netzwerk profitieren können, dass sie hier Unterstützung bekommen und geben.
  • Mit Mut machenden Ergebnissen: Es gibt jede Menge Anhaltspunkte für Lernen im Social Web. Jetzt muss das nur noch genutzt werden.
  • Fragen für die Diskussion: wie die Ergebnisse aus meiner Studie für Unternehmen einzuordnen sind. –> In wie weit werden vergangene (schulische) Lernerfahrungen auf die Weiterbildung in Unternehmen übertragen? Was können Unternehmen hier entgegensetzen? –> Wie kann (on- und offline) Vernetzung im Unternehmen gelingen, wenn die Mitarbeiter bisher das Potential dazu noch nicht erkennen, kein Vertauen in das Netzwerk und in die in ihm agierenden Personen haben?

Hier die Präsentationsfolien der Ergebnisse:

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Diskussion in der Session:

Birgit hing drei Ausgangsfragen auf Papier an die Wand, die als Leitfaden für die Diskussion dienten:

  1. Kultur des Wissen-Teilens?
  2. Wie viel „informelles“ verträgt ein Unternehmen?
  3. Hat Lernen was mit mir zu tun? Und Wenn ja – warum erkenn ich das nicht?

Daraus ergaben sich folgende Gespräche:

Es gab im Publikum die Frage nach dem Unterschied von „Lernen“ und „Bildung“. Antwort Birgit: „Lernen“ in Deutschland meist was negatives, für USA nicht. Vermutlich sei die deutsche Unterscheidung zwischen Lernen und Bildung die Ursache. Jemand im Publikum meinte dazu, dass man bei „Lernen“ an Schule, dann an Noten denke, und dann sei der Rolladen unten. [Was ich ebenfalls denke …]
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Zur Frage, wieviel informelles Lernen ein Unternehmen vertragen würde, warf ich folgendes ein:
  • Die Frage sei nicht unbedingt präzise gestellt
  • Frage sei doch eher, ob Menschen prinzipiell Wissen zu teilen bereit sind, oder nicht. Daraus ergibt sich alles andere
  • Falls nein, müsste man Menschen zum Teilen zwingen. Falls ja, muss man Anreize schaffen, und vor allem Möglichkeitsräume > siehe auch den interessanten Management 2.0-MOOC, der aktuell stattfindet.
Reaktion des Publikums: Menschen sind grundsätzlich bereit dazu, siehe private Social Media-Verwendung, die oft ausgeprägter ist als im Unternehmen.
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Das Publikum war in der Frage der Kultur eindeutig. Notwendig seien auf jeden Fall:
  • Fehlerkultur
  • Vorleben notwendig
  • Feedback notwendig
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Hinweis aus dem Publikum zur Ursache zurückhaltender Social Media-Nutzung: Auto wird privat und beruflich genutzt. Bei Social Media wird das Medium hingegen oft als „privat“ eingestuft.
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Zum informellen Lernen meinte Frieder. Ittner, dass informelles Lernen nicht alles sei. Manchmal seien Bücher (gedrucktes konsolidiertes Wissen) wichtiger – und nützlicher. Allegmeine Zustimmung. Menschen würden sich formales Wissen von alleine suchen. Muss man also überhaupt Möglichkeiten für informelles Lernen beschränken? These meinerseits: Lernmöglichkeiten nicht einschränken, sondern Möglichkeitsräume anbieten!!
In dem zusammenhang meinte Karl-Heinz Pape: „Wieviel verträgt ein Unternehmen?“ sei falsch gefragt. Natürlich zu 100%! Könne man darauf verzichten? Keinesfalls.
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industrielle revolutionBirgit warf auch die Frage auf nach Zeit für informelles Lernen?  Wieviel sei angemessen? These dass das berücksichtligt werden muss. Meine Meinung dazu war: gar nicht. Die Trennung von Arbeit und Lernen ist künstlich, und nur historisch aus Zeiten der Industriellen Revolution. Heute sei die Trennung unnötig und kontraproduktiv. Allein die Frage nach der „Zeit für informelles Lernen“ drücke diese Denke aus.
 Reaktion des Publikums: Das sei schon richtig, aber oft gebe es einen Konflikt zwischen Ergebnis und Lernabsicht. Frieder Ittner ergänzte dass informelles Lernen nicht beliebig. Informelles Lernen diene dem Kompetenzerwerb, ist also unmittelbar nützlich! Der Mitarbeiter achte daher von allein drauf, dass der Kompetenzerwerb zum Unternehmensziel passt.
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Und hier die Sponsoren des #clc13

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