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IBM: Richtlinien dienen Wissensmanagement und Innovation

2. Juni 2008

Durch die Zusage meines neuen Jobs kurzfristig recht in Anspruch genommen arbeite ich mich gerade durch meine gespeicherten Links zu spannenden Blog-Artikeln, die die letzten Tage aufgelaufen sind. Nachdem ich mich gestern zu den internen und externen Kommunikationsrichtlinien für IBM-Mitarbeiter insbesondere aus PR-Sicht geäußert habe finde ich doch tatsächlich noch einen weiterführenden Artikel zum Thema, den ich Wert finde unter die Leute gebracht zu werden. Basis des Artikels im Blog „Redaktionelles Wissensmanagement“ ist ein Interview mit „Peter Schütt, zuständig für Knowledge Management & Social Networking Solutions bei IBM, kürzlich bei der Bürgerjournalismus-Konferenz re:publica in Berlin„.

Schon im vorangegangenen Artikel habe ich auf die positiven Effekte hingewiesen, die IBM in den internen und externen Äußerungen seiner Mitarbeiter sieht, ebenso auf die Betonung in den Richtlinien, sich nach Möglichkeit zu vernetzen. Da sich die Kombination aus Kommunikation, Wissensmanagement und Innovation immer mehr zu einem Steckenpferd entwickelt fragte ich mich auch, ob hinter den Richtlinien auch eine Innovationsstrategie steckt, wie sie für Coremedia beschrieben wurde? Sie tut es.

Nach Aussage von Peter Schütt bescheren „Wissensmanagement-Werkzeuge der Generation 2.0 [wie Wikis, Blogs, etc.] der Unternehmenskommunikation […] Zugang zum Long Tail des Wissens ihrer Mitarbeiter„. Die Formulierung hat es in sich: Es ist nicht die Rede vom „Unternehmen“, sondern von der „Unternehmenskommunikation“, die Zugang hat – und verwerten kann. Leider wird auf die veränderte Rolle der PR innerhalb des Innovationssystems im weiteren Text keinen Bezug mehr genommen.

Hinter der „Großzügigkeit“, die Mitarbeiter an der langen Leine zu lassen, um sich zu äußern und über gegenseitige Referenzen unabhängig von der Linienorganisation autonom zu organisieren, steckt die Möglichkeit im nächsten Schritt diese Konversationen bzw. diese Informationen wieder zu aggregieren. Der Schwerpunkt des Interesses liegt auf den Ideen und Gedanken, die eben nicht dem internen „Mainstream“ entsprechen.

Mehr möchte ich gar nicht zitieren, denn der Artikel ist die vollständige Lektüre allemal Wert: Link.

In der Zukunft würde ich gern die Frage vertiefen, auf welche Weise sich diese Instrumente des Enterprise 2.0 für die Kommunikation des Veränderungsmanagements nutzen lassen? Spontan fallen mir gleich mehrere Vorteile ein, die dafür sprechen:

  • Mit den Sozialen Medien sind die Instrumente vorhanden um prinzipiell jedem die Möglichkeit zu geben sich in den Veränderungsprozess einzubringen und sich zu vernetzen.
  • Wer sich ermuntert fühlt sich zu äußern fühlt sich ernst genommen. Simpel aber wahr.
  • Die Möglichkeit zu kommentieren und damit verbunden auch zu gestalten gibt den Mitarbeitern gefühlte Autonomie. Das Gegenteil wäre Ohnmacht, dem Prozess ausgeliefert zu sein.
  • Soziale Medien sind eine Alternative und Ergänzung z.B. zu Workshops – kein Ersatz – um vorhandenes implizites Wissen der Mitarbeiter sichtbar zu machen. Ich schätze, gerade im Krisenfall kann sich kein Unternehmen erlauben auf die vorhandenen Ressourcen zu verzichten. Gerade bei Umstrukturierungen haben die Mitarbeiter ein sehr viel höheres Wissen über die Prozessabläufe als das Management. Woher auch?
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