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Kerngedanken

Hier im Blog geht es thematisch, wie es im Untertitel heißt, meist um Collaboration, Wissensmanagement, Enterprise 2.0, um Lernen und Arbeit. Zum Teil sind es Überlegungen, die sich privat ergeben, zum Teil aus der Arbeit heraus. Aus meiner Sicht hängen die ganzen Einzelthemen, über die ich gern nachdenke und schreibe, zusammen – das Gesamtbild wird zunehmend deutlicher.

Vor allem Anfang 2012 fand ich Gelegenheit ein paar Artikel zu ganz grundsätzlichen Fragen zu verfassen, die mich nicht mehr losgelassen haben: Was ist eigentlich dieses „Collaboration“? Was „Wissensmanagement“ (aus IT-/ SharePoint-Sicht)? Was „Enterprise 2.0“?

Diese Fragen bilden zusammen einen konzepionellen Rahmen, den man aus meiner Sicht auf die meisten Artikel dieses privaten Blogs übertragen kann:

Hinter dieser Graphik steckt folgende Logik:

Collaboration:

Collaboration“ ist nicht Zusammenarbeit plus Social Media, sondern etwas anderes. Mehr. Vorläufig bin ich zum Ergebnis gekommen: Collaboration ist ergebnisorientiertes soziales Lernen. Dieses Lernen findet nicht neben dem Arbeitsprozess statt, sondern ist fest integrierter Teil des Arbeitsprozesses, der ohne gar nicht funktionieren würde. Außerdem muss nach meinem Verständnis dieser Lernprozess drei Ebenen umfassen: Individuum, Gruppe und Organisation. Um das zu belegen habe ich bislang vier Artikel im Blog geschrieben:

  • Ein vorbereitender Artikel zur bedeutenden Rolle von Komplexität und Emergenz: hier
  • Drei Artikel zur Definition von Collaboration, darauf aufbauend: hier, hier und hier.
  • Daraus folgend ein eigenes vorläufiges Modell für „Social Learning mit Sharepoint“, das ich gern zur Diskussion stelle: hier
  • Ein Artikel zur begrifflichen Unterscheidung: „Collaboration = Structured Collaboration + Social Collaboration“: hier

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Exkurs: Außerdem machte ich mir ein paar Gedanken darüber, wie Collaboration mit Innovationsmanagement zusammenhängt:

  • Kann man Collaboration als Teil des Innovationsmanagements denken? (hier)
  • Kann man Collaboration als Teil des Innovationsmanagements denken? Teil 2: Ein integriertes Modell (hier)

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Wissensmanagement:

„Wissensmanagement“ (mit Sharepoint) ist Stand 25.4.2012 noch nicht in Blogartikeln aufgedröselt, habe es aber in der Pipeline. Grundsätzlich definiere ich „Wissensmanagement“ in diesem Kontext als Querschnittsprozess im Unternehmen, der quer zu allen anderen Kernprozessen läuft … Um Wissen in die Prozesse einzuführen, Wissen auch wieder herauszufiltern, um organisations- und prozessübergreifendes Lernen zu ermöglichen.

Siehe auch meinen Artikel zur „erweiterten Wissenstreppe“ (Link) trenne ich strikt Information von Wissen. Information ist das was wir mit Sharepoint managen können, denn Information ist alles das geschrieben ist, und Wissen das was zwischen den Ohren steckt. Also eine Vorstellung vom Kontext der Information, immer gebunden an einen Menschen, nicht Software. Nicht nur deswegen ist Wissensmanagement auch ein Prozess, der die Ebenen Technik und Mensch vereint –nicht nur z.B. Sharepoint, sondern auch Schulungen, die berühmte Raucherecke bzw. Teeküche, Open Spaces …

Wenn nach meiner oben skizzierten Definition „Collaboration“ ein ergebnisorientierter Lern- und Arbeitsprozess ist, dann definiere ich Collaboration als den eigentlichen Kern der (rein technikbasierten) Wissensgenerierung, -teilung und –vermehrung. Collaboration ist so gesehen Informationsmanagement. Wissensmanagement wäre dann der konzeptionelle Rahmen, um den Lernprozess „Collaboration“ in einen Gesamtkontext aus Technik und Mensch zu setzen – was wann warum? Auf welcher Ebene?

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Exkurs: „MOOCs“

Den Zusammenhang zwischen Collaboration und Wissensmanagement habe ich in einer späteren Artikelserie ebenfalls beleuchtet. Ausgehend von der Frage woher das neue Wissen eigentlich kommt habe ich mich mit „Lernmanagement“ befasst. Die Artikelserie zu MOOCs im Intranet finden Sie hier.

Die folgende Graphik – hier näher erläutert – zeigt wie ich Lernen / Lernmanagement zwischen Collaboration und Wissensmanagement verorte:

Begriffsverständnis inkl. MOOC

Begriffsverständnis inkl. MOOC

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Enterprise 2.0 / (Social Business)

„Enterprise 2.0“ oder „Social Business“ ist, das folgt aus den vorangegangen Überlegungen, kein Prozess, sondern eine bestimmte Organisationsform bzw. Managementkonzept, das ein so verstandenes Wissensmanagement inkl. Collaboration ermöglicht. Und zwar durch eine Integration in Technik, Organisation und Mensch (TOM), und im Rahmen einer bestimmten Unternehmenskultur. Um das zu erläutern entstanden die folgenden zwei Artikel:

  • Eine Bestandsaufnahme, welche Definitionen von Social Intranet, Enterprise 2.0 und Social Business überhaupt vertreten werden: hier
  • Zusammenfassend meine persönliche, begründete Definition von Enterprise 2.0 als Organisationsform: TOM, zuzüglich „Kultur“: hier

Mit dem ergänzenden Aspekt der Kultur in diesem Zusammenhang habe ich mich interessanterweise zuerst ausführlich befasst:

  • Der Weg zur Vertrauenskultur: Bis zum Enterprise 2.0 dauert es noch etwas: hier
  • Welches Potential hat Enterprise 2.0 für … Mitarbeiter? (Vertrauenskultur II): hier

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Fazit

Ich meine, dass (Sharepoint)-Consulting spätestens damit aufhört ein rein technisches Consulting zu sein. Falls diese Überlegungen einigermaßen stimmig sind. Aus meiner Sicht würden sich unsere (Sharepoint-) Beratungsleistungen zunehmend in Richtung Organisationsentwicklung bewegen, auch in Richtung Strategischer Unternehmensberatung mit Schwerpunkt Wissensmanagement.

Diese Überlegungen sind Work in Progress. Ich würde meine hier formulierten Thesen sehr gern diskutieren – in den Kommentaren, am Telefon, Skype, auf einem Barcamp oder unkompliziert bei einem Bier … 😉 So oder so, ich würde mich freuen.

 

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